Kipp'scher Apparat
Autor: Hans Lohninger
Der Kipp'sche Apparat wurde um 1860 herum von J.P. Kipp erfunden und leistet bei der Darstellung von Kleinmengen verschiedener Gase gute Dienste. In den letzten Jahrzehnten ist er aber durch Gase aus Stahlflaschen ersetzt worden, da diese einfacher in der Handhabung sind und vor allem trockene Gase bereit stellen.
Das Prinzip des Kipp'schen Apparats beruht auf der Reaktion eines festen und eines flüssigen Reaktionspartners bei deren Reaktion das benötigte Gas entsteht. Öffnet man den Gashahn so steigt der flüssige Reaktionspartner so weit an, dass er den festen Reaktionspartner, der auf einem Diaphragma liegt, erreicht. Dadurch entwickelt sich das gewünschte Gas und strömt aus dem Hahn aus. Schließt man den Hahn, so wird die Reaktion so lange weiter laufen, bis der durch das erzeugte Gas entstehende Gegendruck den flüssigen Reaktionspartner so weit hinunterdrückt, dass die Reaktion zum Stillstand kommt.
Gase, die mit dem Kipp'schen Apparat erzeugt werden können:
Gas |
Reaktionspartner |
Reaktionsgleichung |
Chlor |
Kaliumpermanganat oder Braunstein, Salzsäure |
16 HCl + 2 KMnO4 5 Cl2 + 8 H2O + 2 MnCl2 + 2 KCl |
Chlorwasserstoff |
Ammoniumchlorid, Schwefelsäure |
2 NH4Cl + H2SO4 2 HCl + (NH4)2SO4 |
Ethin |
Calciumcarbid, Wasser |
CaC2 + 2 H2O C2H2 + Ca(OH)2 |
Kohlendioxid |
Calciumcarbonat (Kalk, Marmor), Salzsäure |
CaCO3 + 2 HCl CO2 + CaCl2 + H2O |
Sauerstoff |
Braunstein, Wasserstoffperoxid |
2 H2O2 O2 + 2 H2O (Braunstein als Katalysator) |
Schwefeldioxid |
Natriumhydrogensulfit, Schwefelsäure |
2 NaHSO3 + H2SO4 2 SO2 + Na2SO4 + 2 H2O |
Schwefelwasserstoff |
Eisen(II)sulfid, Salzsäure |
FeS + 2 HCl 2 H2S + FeCl2 |
Stickstoffmonoxid |
Natriumnitrit, Schwefelsäure |
3 NaNO2 + 3 H2SO4 2 NO + HNO3 + H2O + 3 NaHSO4 |
Wasserstoff |
Zink, Salzsäure |
Zn + 2 HCl H2 + ZnCl2 |
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