Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Calciumcarbid

Autor: Hans Lohninger

CAS-Nr.75-20-7
FormelCaC2
Molmasse64.09 g/mol
Schmelzpunkt2160 °C
SiedepunktZersetzung ab 2300°C
Dichte2.22 g/cm3

Calciumcarbid, CaC2, ist in reinem Zustand eine farblose bzw. weiße Substanz. Technisches Calciumcarbid enthält beträchtliche Verunreinigungen (ca. 1-2% Kohlenstoff, 15-20% Calciumoxid, ca. 1.5-3% Siliziumdioxid, 1-2% Aluminiumoxid), so dass dieses meist schmutzig grau bis grauschwarz erscheint. CaC2 kristallisiert im NaCl-Gitter als ionische Struktur. Es ist ein starkes Reduktionsmittel und reagiert mit Wasser unter Bildung von Ethin (Acetylen):

CaC2 + 2 H2O Ca(OH)2 + C2H2

Der typische Knoblauchgeruch von Carbid rührt nicht vom Acetylen her, sondern von Phosphan, das aus dem in technischem Calicumcarbid enthaltenen Calciumphosphid bei Kontakt mit Wasser entsteht.

Calciumcarbid wird technisch im Megatonnenmaßstab aus Calciumoxid und Koks in elektrischen Schmelzöfen bei Temperaturen zwischen 1800 und 2100°C hergestellt. Dabei wird das Calciumoxid mit Kohlenstoff zu Carbid reduziert:

CaO + 3C CaC2 + CO

Calciumcarbid wird einereits in der Stahlindustrie zur Entschwefelung von Roheisen eingesetzt (Reduktion des Schwefelgehalts von 0.2% auf 0.001%), und andererseits zur Herstellung von Kalkstickstoff, CaCN2 (Calciumcyanamid), der als Düngemittel und zur Produktion von Cyanamiden eingesetzt wird.

Früher wurde Calciumcarbid auch zur Produktion von Acetylen eingesetzt, allerdings ist die Bedeutung seit 1960 stark zurückgegangen. Eine inzwischen exotisch anmutende Anwendung sind Carbidlampen, in denen das freiwerdende Acetylen als Brennstoff für die Lampe verwendet wird.



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Last Update: 2013-08-08