Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Schwefeldioxid

Autor: H. Lohninger

CAS-Nr.7446-09-5
FormelSO2
Molmasse64.06 g/mol
Schmelzpunkt-75 °C
Siedepunkt-10 °C
Dichte [0°C]2.93 g/L
Löslichkeit in Wasser
 [0°C]
 [100°C]

220 g/L
13 g/L

Schwefeldioxid, SO2, ist ein farbloses, stechend riechendes, giftiges Gas, das sich leicht in Wasser löst. SO2 kondensiert bei -10°C und gefriert bei -75.5°C. Flüssiges SO2 ist ein gutes Lösungsmittel.

Schwefeldioxid entsteht durch Verbrennen von Schwefel oder Schwefelwasserstoff, oder durch Erhitzen ("Rösten") schwefelhaltiger Erze (z.B. Pyrit FeS2):

S + O2 SO2
2 H2S + 3 O2 2 SO2 + 2 H2O
4 FeS2 + 11 O2 2 Fe2O3 + 8 SO2

Die Wärmeentwicklung beim Rösten sulfidischer Erze ist so groß, dass einmal brennende Sulfide von selbst weiter brennen.

Im Labor kann man Schwefeldioxid entweder durch Erhitzen von Kupfer in konzentrierter Schwefelsäure erzeugen, oder durch Versetzen einer konz. Natriumhydrogensulfitlösung mit konz. Schwefelsäure:

H2SO4 + Cu CuO + SO2 + H2O
NaHSO3 + H2SO4 H2O + SO2 + NaHSO4

Schwefeldioxid wird hauptsächlich für die Herstellung von Schwefelsäure verwendet. Darüberhinaus zum Desinfizieren von Weinfässern ("Ausschwefeln") oder auch zum Bleichen von Wolle, Stroh oder Seide.

SO2 ist ein starkes Reduktionsmittel, da es bestrebt ist, die Oxidationsstufe des Schwefels auf +6 anzuheben. Auf diese reduzierende Wirkung ist u.a. die Bleichwirkung von SO2 zurückzuführen, da viele organische Farbstoffe reduktiv entfärbt werden können.



Last Update: 2013-08-08