Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Exsiccator

Autor: Hans Lohninger

Im Labor hat man nicht nur gelegentlich Substanzen zu trocknen, sondern auch Proben vor der Umwelt geschützt für begrenzte Zeit aufzubewahren. Für beide Zwecke eignet sich der Exsiccator ausgezeichnet (das Wort Exsiccator kommt aus dem Lateinischen exsiccare für "austrocknen").

Der Exsiccator besteht aus einem stufigen Unterteil und einem Deckel, der mit einem Planschliff auf dem Unterteil sitzt. Der Deckel besitzt zudem einen Hahn zum Evakuieren des Exsiccators. Im Unterteil befindet sich eine durchlöcherte Keramikplatte unter der ein eventuelles Trockenmittel eingefüllt wird. Auf die Keramikplatte wird das offene Gefäß (z.B. eine Schale, oder ein Becherglas) mit der zu trocknenden Substanz gestellt. Je nach Art der Substanz kann der Exsiccator auch mit der Wasserstrahlpumpe evakuiert werden (nach dem Evakuieren muss der Hahn geschlossen werden und die Pumpe wieder abgedreht werden, da sonst Wasserdampf aus der Wasserpumpe zurückdiffundiert und die Trocknung verhindert; außerdem verschwendet eine sinnlos laufende Wasserstrahlpumpe viel Wasser). Evakuierte Exsiccatoren sollte man wegen der Implosionsgefahr möglichst nicht transportieren; außerdem empfiehlt sich ein Drahtnetz als Schutzhaube.

Der Schliff zwischen Unterteil und Deckel muss mit Schlifffett eingefettet werden, um dauerhafte Dichtigkeit zu bewirken.

Tipp: Um den Deckel abzunehmen, muss er nach dem Belüften des Exsiccators zuerst seitlich verschoben werden, da die Adhäsionskräfte es unmöglich machen ihn senkrecht wie einen Topfdeckel abzuheben. Beim Belüften empfiehlt sich eine gewisse Vorsicht speziell bei flockigen Substanzen, da sonst die einströmende Luft die Substanz im ganzen Exsiccator verteilt.

Als gängigste Trockenmittel nimmt man meist wasserfreies Calciumchlorid, getrocknetes Kieselgel (vorher im Trockenschrank trocknen), Phosphorpentoxid, wasserfreie Schwefelsäure, oder wasserfreies Natriumsulfat.



Last Update: 2013-08-08