Ammoniumchlorid

Autor: Hans Lohninger

CAS-Nr.	12125-02-9
Formel	NH4Cl
Molmasse	53.49
Schmelzpunkt  [1 bar]  [34.5 bar]	338°C (Zersetzung) 520 °C
Siedepunkt	-
Dichte	1.53 g/cm3
Löslichkeit in Wasser  [20°C]  [100°C]	372 g/L 773 g/L

Ammoniumchlorid ("Salmiak"⁽¹⁾), NH₄Cl, ist eine farblose Substanz, die sehr gut in Wasser löslich ist. Ammoniumchlorid ist stark korrodierend da es in wässriger Lösung sauer reagiert, Metallionen komplexieren kann und Chlorid-Ionen freisetzt, die vor allem vielen Arten von Stahl massiv zusetzen.

Beim Erhitzen zerfällt Ammoniumchlorid in Ammoniak und Chlorwasserstoff. Da die beiden gasförmigen Zerfallsprodukte beim Abkühlen sofort wieder miteinander reagieren und Ammoniumchlorid bilden, bekommt man den Eindruck, dass Ammoniumchlorid sublimiert (was aber falsch ist).

Herstellung

NH₃ + HCl NH₄Cl

Die großtechnische Herstellung erfolgt entweder ebenfalls durch Reaktion von Ammoniakwasser mit Salzsäure, oder aber durch eine Anpassung des Solvay-Prozesses. Beim modifizierten Solvay-Verfahren wird der Ammoniak nicht mehr wiedergewonnen, so dass unter Verbrauch von Ammoniak etwa gleiche Gewichtsanteile Soda und Ammoniumchlorid entstehen und kein Calciumchlorid als Abfall anfällt:

2 NaCl + 2 NH₃ + CO₂ + H₂O Na₂CO₃ + 2 NH₄Cl

Das erzeugte Ammoniumchlorid enthält nach der Trocknung weniger als 0.1 Gew.-% Wasser, tendiert aber trotzdem zum Verbacken. Um das Verbacken zu verhindern wird - je nach Anwendungsfall - dem Ammoniumchlorid ca. 0.5% Bortrioxid, B₂O₃ zugesetzt; Ammoniumchlorid für den Gebrauch in Lebensmitteln darf in Europa aber keine Antibackmittel enthalten.

Anwendung

(1)	Achtung "Salmiak" und "Salmiakgeist" sind zwei verschiedene Substanzen. Ersterer ist Ammoniumchlorid, bei zweiterem handelt es sich um Ammoniakwasser.