Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Rhodium

Autor: H. Lohninger

Ordnungszahl 45
Symbol Rh
CAS-Nr. 7440-16-6
Atomgewicht 102.9055 amu
Elektronenkonfiguration [Kr] 4d8 5s1
Schmelzpunkt 1966 °C
Siedepunkt 3727°C
Dichte 12.41 g/cm3
Quellen: Enghag 2004 , Wieser 2011
Geschichte
Rhodium wurde 1803 von W.H. Wollaston in Platinerz entdeckt und aus diesem gewonnen.
Vorkommen und Gewinnung
Rhodium kommt in der Natur gediegen vergesellschaftet mit den anderen Platinmetallen vor, als Verbindung kommt es in kleinen Mengen in Nickelkupfersulfiden vor (Südafrika, Kanada und Sibirien). Die Hauptquelle für Rhodium sind daher die Rückstände aus der Kupfer- und Nickelproduktion.

Ausgangspunkt für die Rhodiumgewinnung ist der Anodenschlamm bei der Produktion von Kupfer und Nickel (vgl. a. Kupfergewinnung). Der Anodenschlamm wird in Königswasser gelöst, um Gold, Platin und Palladium abzutrennen, die in Lösung gehen. Im Rückstand befindet sich neben Rhodium auch Ruthenium, Osmium, und Iridium. Dieser wird mit Natriumhydrogensulfat geschmolzen, wobei sich wasserlösliches Rhodiumsulfat, Rh2(SO4)3, bildet. Das Rhodiumsulfat wird mit Wasser ausgelaugt und mit NaOH gefällt.

Links: Rhodium gepresst, rechts: eingeschmolzene Rhodiumkugel (jeweils 1 g). Foto: Wikimedia Commons, user "Alchemist-hp"
Der Niederschlag von Rhodiumhydroxid, Rh(OH)3, wird mit Salzsäure als H3[RhCl6] gelöst und mit Natriumnitrit und Ammoniumchlorid als (NH4)3[Rh(NO2)6] abermals gefällt. Durch digerieren mit Salzsäure bildet sich der lösliche (NH4)3[RhCl6]-Komplex der nach dem Trocknen mit Wasserstoff zu Rhodium reduziert wird.

Eigenschaften
Rhodium ist ein silbrig weißes, hartes, monoisotopes Edelmetall, das wenig reaktiv ist. Mit Sauerstoff oder Chlor reagiert es erst bei Temperaturen oberhalb von 600°C. Auch in Mineralsäuren wird es nicht gelöst. Rhodium wird allerdings von bestimmten Salzschmelzen angegriffen, wie z.B. Natriumhydrogensulfat, Kaliumdisulfat, Natriumcarbonat und diversen Cyaniden.
Verwendung
Rhodium wird hauptsächlich in Autoabgaskatalysatoren eingesetzt, da es imstande ist NOx zu Sauerstoff und Stickstoff zu reduzieren. Weiters wird es in Hochtemperatur-Thermoelementen eingesetzt und mit Platin und Palladium legiert um deren Korrosionsfestigkeit zu erhöhen.



Last Update: 2013-08-08