Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Iridium

Autor: H. Lohninger

Ordnungszahl 77
Symbol Ir
CAS-Nr. 7439-88-5
Atomgewicht 192.217 amu
Elektronenkonfiguration [Xe] 4f14 5d7 6s2
Schmelzpunkt 2446 °C
Siedepunkt 4428 °C
Dichte 22.56 g/cm3
Quellen: Enghag 2004 , Wieser 2011
Geschichte
S. Tennant, ein englischer Chemiker der auch Osmium entdeckte, fand Iridium 1803 im Rückstand, der nach dem Auflösen von Roh-Platin in Königswasser zurück blieb. Der Name Iridium wurde aufgrund der schön gefärbten Salze des Iridiums gewählt (lat. iris = Regenbogen).
Eigenschaften
Iridium gehört zu den Platinmetallen und zeigt einen silbrig-gelblichen metallischen Glanz. Iridium ist sehr hart und spröde und lässt sich nur schwer bearbeiten. Iridum ist nicht nur das dichteste aller Elemente sondern auch das korrosionsbeständigste Metall, es wird weder in Mineralsäuren noch von Königswasser aufgelöst.

Hochreines Iridum, im Lichtbogen erschmolzen.
Foto: Wikimedia Commons
Iridium löst sich jedoch in konzentrierter Natriumchlorat-haltiger Salzsäure bei 120°C. Fluor und Chlor greifen Iridium ebenfalls an und bilden IrF6 bzw. IrCl3. Bei Rotglut bildet sich mit Sauerstoff IrO2.

Vorkommen
Iridium tritt in der Natur zusammen mit den anderen Platinmetallen sowohl gediegen als auch in Verbindungen auf. Gediegenes Iridium tritt meist mit Osmium legiert auf (Osmiridium). In gebundener Form tritt es (in niedriger Konzentration) gemeinsam mit Chrom-, Nickel-, Eisen- und Kupfererzen auf.
Verwendung
Iridium wird weltweit nur in wenigen Tonnen pro Jahr eingesetzt. Der größte Teil von Iridium wird mit Platin oder Osmium legiert. Platintiegel mit 10%-20% Iridium werden wegen ihrer Widerstandsfähigkeit in der Chemie zur Probenaufbereitung eingesetzt, aber auch als elektrische Kontakte z.B. in Zündkerzen.

Das in Paris aufbewahrte Urmeter und das Urkilogramm besteht ebenfalls aus einer Platin-Iridium-Legierung mit 10% Iridium. Allerdings sind diese beiden Standards inzwischen obsolet und durch neuere und bessere Verfahren ersetzt.

Eine Iridium-Osmium-Legierung wird für Kompasslager und Füllfederspitzen verwendet.



Last Update: 2013-08-08