Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Thulium

Autor: H. Lohninger

Ordnungszahl 69
Symbol Tm
CAS-Nr. 7440-30-4
Atomgewicht 168.93421 amu
Elektronenkonfiguration [Xe] 4f13 6s2
Schmelzpunkt 1545 °C
Siedepunkt 1950 °C
Dichte 9.321 g/cm3
Quellen: Enghag 2004 , Wieser 2011
Geschichte
Thulium wurde von P.T. Cleve 1879 in unreinem Erbiumoxid, Er2O3, entdeckt (parallel zu Holmium). Er benannte das neue Element nach dem antiken Namen für Skandinavien, Thule.
Vorkommen und Gewinnung
Thulium gehört mit Promethium, Europium und Lutetium zu den seltenen Elementen der Lanthanoiden, seine Häufigkeit ist vergleichbar mit Silber. Thulium kommt in sehr niedriger Konzentration (< 0.25%) in Monazit, Gadolinit, Euxenit und Fergusonit vor. Die Gewinnung von Thulium erfolgt, wie bei anderen Lanthanoiden auch, durch Ionenaustauscher. In weiterer Folge wird das wasserfreie Thuliumchlorid, TmCl3, mit Calcium reduziert, oder aber einer Schmelzflusselektrolyse unterzogen. Gereinigt wird Thulium durch das Zonenschmelzverfahren oder durch Sublimation.

Sublimiertes Thulium, hochrein. Foto: Wikimedia Commons, User Alchemist-hp.

Eigenschaften
Thulium ist ein weiches, gut verformbares silber-graues Metall. Es kommt in der Natur nur mit einem stabilen Isotop vor (169Tm). Thulium läuft an feuchter Luft grau an, mit Wasser reagiert es unter Entwicklung von Wasserstoff zum Hydroxid Tm(OH)3. Bei höheren Temperaturen verbrennt Thulium zum Oxid, Tm2O3. Thulium ist nur gering toxisch.
Verwendung
Thulium wird weltweit nur in kleinen Mengen (ca. 100 Tonnen jährlich) hergestellt und verarbeitet. Da der Preis hoch ist, wird es nur für Spezialanwendungen eingesetzt, u.a. zur Aktivierung der Leuchtstoffe von Farbfernsehern, als Gammaquelle zur Materialprüfung (170Tm), in Festkörperlasern und in Dosimetern.




Last Update: 2013-08-08