Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Europium

Autor: H. Lohninger

Ordnungszahl 63
Symbol Eu
CAS-Nr. 7440-53-1
Atomgewicht 151.964 amu
Elektronenkonfiguration [Xe] 4f7 6s2
Schmelzpunkt 822 °C
Siedepunkt 1529 °C
Dichte 5.244 g/cm3
Quellen: Enghag 2004 , Wieser 2011
Geschichte

1890 isolierte P.É. Lecoq de Boisbaudran aus Samarium-Gadolinium-Konzentraten einen Extrakt, der in der Funkenspektroskopie Linien zeigte, die weder dem Samarium noch dem Gadolinium zugeordnet werden konnten. Später entdeckte man, dass diese Spektrallinien zu Europium gehörten. Die Entdeckung von Europium wird aber im allgemeinen E.-A. Demarcay zugeschrieben, der 1901 das Element aus vermeintlich reinem Samarium isolierte.

Vorkommen
Europium kommt in Bastnäsit und Monazit vor. Es ist das nach Promethium das zweit-seltenste Lanthanoid mit einer Häufigkeit, die etwa der des Silbers entspricht.

Gewinnung und Darstellung
Hochreines Europium in Glasampulle. Foto: Wikimedia Commons, Alexander C. Wimmer.
Ausgehend vom schwefelsauren Aufschluss von Monazit oder Bastnäsit erfolgt die Auftrennung der Lanthanoiden durch Ionenaustauscher und Komplexbildner (früher setzte man dazu fraktionierte Kristallisation ein, die man mehrere tausend Male wiederholte). Das erhaltene Europiumoxid wird dann mit einem Überschuss an metallischem Lanthan reduziert und durch Sublimation abgetrennt.
Eigenschaften
Europium ist das reaktionsfreudigste Element der Lanthanoiden. Es oxidiert an Luft schnell und entzündet sich oberhalb von 150°C. Europium ist ungefähr so weich wie Blei und gut verformbar. Mit Wasser reagiert es ähnlich wie Calcium.
Verwendung
Europium wird als Aktivator für Leuchtstoffe benötigt (der rote "Phosphor" in TV-Bildröhren besteht aus Europium-dotiertem Yttriumoxid bzw. Yttriumoxidsulfid). Weiters wird Europium in der Lasertechnik eingesetzt oder in der Kernspinresonanz (NMR) als Shift-Reagens.



Last Update: 2013-08-08