Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Zinkchlorid

Autor: Hans Lohninger

CAS-Nr.7646-85-7
FormelZnCl2
Molmasse136.30
Schmelzpunkt (wasserfrei)283 °C
Siedepunkt (wasserfrei)732 °C
Dichte (wasserfrei)2.91 g/cm3
Löslichkeit in Wasser
 [25°C]
 [100°C]

4320 g/L
6150 g/L

Zinkchlorid kann durch Auflösen von Zink in Salzsäure dargestellt werden:

Zn + 2 HCl ZnCl2 + H2

Zinkchlorid kristallisiert aus kalten wässrigen Lösungen als Tetrahydrat ZnCl24 H2O. Erwärmt man eine Zinkchlorid-Lösung, so kristallisiert es in Form des Monohydrats, ZnCl2H2O. Wird das Monohydrat weiter erhitzt, verliert es das Kristallwasser zur Gänze; ein Teil des Zinkchlorids zersetzt sich dabei und bildet Zinkoxid:

ZnCl2H2O ZnO + 2 HCl

Wasserfreies Zinkchlorid ist stark hygroskopisch und sehr gut in Wasser löslich (432 g ZnCl2 in 100 g Wasser bei 25°C). Da es keimtötend wirkt, wird/wurde z.B. Holz zur Verhinderung von Fäulnis mit Zinkchlorid imprägniert. Zinkchlorid reagiert in wässriger Lösung sauer und kann bei hoher Konzentration Cellulose und Stärke auflösen (nicht mit Papierfilter filtrieren!).

In der organischen Chemie wird Zinkchlorid (gelöst in konzentrierter Salzsäure) als Lucas-Reagens zur Unterscheidung von primären, sekundären und tertiären Alkoholen eingesetzt (primäre Alkohole reagieren nur in der Wärme, sekundäre langsam, und tertiäre schnell unter Bildung von Alkylchloriden. Zinkchlorid wird auch als Katalysator zur Chlormethylierung verwendet. Weiters wird es in Lötpasten und Lötwasser eingesetzt (siehe auch Lot und Löten).

Zinkchlorid dient auch in Batterien als Elektrolyt. ZnCl2-Batterien sind eine Weiterentwicklung des Leclanché-Elements (Ersatz des Ammoniumchlorids als Elektrolyt durch Zinkchlorid). Zinkchloridbatterien haben eine bessere Kapazität die - belastungsabhängig - um fünf bis 35% höher ist (je höher die Belastung um so stäker die Kapazitätserhöhung).

Eine andere Anwendung ist die Erzeugung von künstlichem Nebel durch Nebelkerzen. Dabei wird feines Aluminiumpulver, Zinkoxid und Hexachlorethan zu Zinkchlorid umgesetzt, das dann aufgrund seiner hygroskopischen Wirkung Wasser aus der Luft aufnimmt und kleine Tröpfen bildet, die als Nebel erscheinen. Achtung, der Nebel ist ätzend und sollte nicht eingeatmet werden.



Last Update: 2013-08-08