Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Thallium

Autor: H. Lohninger

Ordnungszahl 81
Symbol Tl
CAS-Nr. 7440-25-7
Atomgewicht (1) 204.382 ... 204.385 amu
Elektronenkonfig. [Xe] 4f14 5d10 6s2 6p1
Schmelzpunkt 304 °C
Siedepunkt 1467 °C
Dichte 11.85 g/cm3
Quellen: Enghag 2004 , Wieser 2011
Geschichte
Thallium wurde erstmals 1861 unabhängig voneinander von W. Crookes und C.-A. Lamy spektrokopisch nachgewiesen. Ein Jahr später wurde elementares Thallium von Lamy durch Elektrolyse des geschmolzenen Thalliumoxids dargestellt. Der Name des Elements leitet sich von seiner grünen Flammenfärbung her (griech. thallus = grüner Zweig).
Vorkommen und Darstellung
Thallium ist ein Element mit geringer Häufigkeit, das in wenigen Mineralien vorkommt (z.B. Avicennit, Tl2O3, Crookerit, (Cu,Tl,Ag)2Se, oder Lorandit, TlAsS2) und meist in Gesellschaft von Blei und Zink auftritt.

Thallium wird ausschließlich aus den Röstgasen von Zink- und Bleisulfiden gewonnen, die eine Mischung aus elementarem Thallium, Thalliumoxid und Thalliumsulfat enthalten. Beim Auskochen der Gase in Schwefelsäure entsteht eine Thalliumsulfatlösung aus der man Thalliumchlorid, TlCl, fällen kann, oder aber elementares Thallium elektrolytisch abscheiden kann.

Eigenschaften
Thalliumstücke in einer Phiole unter Argon als Schutzgas. Foto: Wikimedia Commons
Thallium ist ein grau-blaues, weiches Metall (ähnlich wie Blei), das ebenso wie seine Verbindungen stark giftig ist. An der Luft entwickelt Thallium eine oberflächliche Oxidschicht, bei höheren Temperaturen verbrennt es mit leuchtend grüner Flamme. Thallium löst sich gut in Salpetersäure, weniger gut in Salzsäure (TlCl ist schlecht löslich), in Laugen ist es unlöslich. Thallium reagiert mit Alkoholen, nicht aber mit luftfreiem Wasser.
Verwendung
Thalliumsalze wurden früher als Rattengift und Insektizid eingesetzt. Inzwischen sind Thalliumverbindungen aber aufgrund ihrer sehr hohen unspezifischen Giftigkeit verboten. Thalliumchlorid und Thalliumbromid werden als Fenster in der Infrarotspektroskopie eingesetzt.



(1) Die Isotopenzusammensetzung von Thallium kann örtlich variieren. Die IUPAC gibt deshalb für das Atomgewicht natürlich vorkommenden Thalliums ein Intervall an.



Last Update: 2013-08-08