Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Schleifmittel

Autor: Hans Lohninger

Schleifmittel sind in der Industrie und im Haushalt nicht mehr wegzudenkende Hilfsmittel. Dabei werden unterschiedlich große Hartstoffkörner entweder direkt als Pulver, oder aufgebracht auf Werkzeuge (Schleifpapier, Schleif- und Trennscheiben) eingesetzt. Die eingesetzten Schleifmittel sollen einerseits möglichst hart sein, andererseits aber auch möglichst zäh, um eine dauerhafte Schärfe zu behalten. Außerdem müssen Schleifmittel auch bei hohen Temperaturen, die durch den Schleifvorgang zwangsläufig entstehen, ihre Härte und Zähigkeit behalten.

Ein spezielles Problem ist die chemische Beständigkeit, insbesonders die gegen Oxidation durch Luftsauerstoff bei hohen Temperaturen. So ist z.B. Diamant ab ca. 800°C nicht mehr einsatzfähig, da er bei hohen Temperaturen schlicht und einfach verbrennt (Diamant ist ja letztendlich "nur" Kohlenstoff).

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zu den wichtigsten Schleifmitteln:

  Härte nach
Knoop K100
Mohs'sche
Härte
max. Arbeits-
temperatur [°C]
Anmerkungen
Quarz (Siliziumdioxid) 820 7 zum Sandstrahlen und Wasserstrahlschneiden eingesetzt
Topas, Granat (Inselsilikate) 1360 8 zum Sandstrahlen und Wasserstrahlschneiden eingesetzt
Zirkonkorund (Aluminiumoxid +
25-40% Zirkoniumoxid)
1600 Obwohl Zirkonkorund etwas weniger hart als Korund ist, besticht es durch seine Eigenschaft der Selbstschärfung. Bei der Anwendung von Zirkonkorund brechen Teile der Kristalle heraus und verhindern dadurch das Abstumpfen des Schleifmittels.
Korund (Aluminiumoxid) 2050 9 2000 Das am meisten eingesetzte Schleifmittel.
Siliziumcarbid 2480 1600 Abgabe von Kohlenstoff bei hohen Temperaturen, daher für die Bearbeitung von Stahl nur bedingt geeignet
Borcarbid 2800 500 Borcarbid wird schon bei niedrigen Temperaturen an der Luft oxidiert und eignet sich daher nicht für Hochtemperaturanwendungen.
kubisches Bornitrid 4700 1300 Sehr teuer, Wasser nicht als Kühlmittel geeignet
Diamant ca. 7500 10 800 teuer, rel. niedrige Arbeitstemperatur



Last Update: 2013-08-08