Magnesiumoxid (Magnesia)
Autor: Hans Lohninger
Formel |
MgO |
CAS-Nr. |
1309-48-4 |
Molekulargewicht |
40.304 g/mol |
Schmelzpunkt |
2852 °C |
Siedepunkt |
3600 °C |
Dichte (1) |
3.58 g/cm3 |
Magnesiumoxid oder Magnesia(1), MgO, ist ein sehr wichtiger Grundstoff in der Bauindustrie. Magnesiumoxid ist eine weiße pulverförmige Substanz, die durch Glühen bei 800-1000°C ("Calcinieren") von Magnesiumcarbonat (Magnesit), MgCO3, oder Dolomit, MgCa(CO3)2, dargestellt wird:
MgCO3 MgO + CO2, bzw.
MgCa(CO3)2 MgO + CaO + 2 CO2
Die Eigenschaften des entstehenden Magnesiumoxids hängen von der Glühtemperatur ab: bei 1000°C entsteht ein lockeres, mit Wasser abbindendes Pulver, bei 1700°C bindet das MgO mit Wasser nicht mehr ab ("Sintermagnesia"), und nach dem Schmelzen im elektrischen Lichtbogen entsteht "Schmelzmagnesia", das neben Sintermagnesia für hochfeuerfeste Steine (z.B. Auskleidung von Stahlöfen oder in Zementdrehrohröfen) und zur elektrischen Isolierung in Öfen benützt wird. Magnesia hat eine Schmelzpunkt von 2800°C.
Mischt man Magnesia mit konzentrierter Magnesiumchlorid-Lösung, so erhärtet die entstehende Masse steinartig unter Ausbildung basischer Chloride, z.B. MgCl2 3 Mg(OH)2 8 H2O (hierbei handelt es sich nicht um herkömmlichen Zement, da diese Mischung nicht wasserbeständig ist). Das selbe Phänomen der Zementbildung tritt auch bei der Mischung von Magnesia mit Magnesiumsulfat auf, was bei Holzfaserplatten ("Heraklith M") ausgenützt wird. Heraklith mit Magnesiabindung hat den Vorteil, dass die Platten besser atmen und dadurch länger stabil sind als jene mit normaler Zementbindung.
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