Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Iodwasserstoff

Autor: Hans Lohninger

CAS-Nr.10034-85-2
FormelHI
Molmasse127.91
Schmelzpunkt-50.5 °C
Siedepunkt-35.4°C
Dichte
 [gasförmig, 0°C]

5.79 g/L
Wasserlöslichkeit [20°C]425 g/L

Iodwasserstoff, HI, ist ein farbloses, stechend riechendes Gas, das sich gut in Wasser löst. Iodwasserstoff ist unter Luftabschluss beständig, bei Kontakt mit dem Sauerstoff der Luft wird Iodwasserstoff jedoch langsam zu Iod oxidiert:

4 HI + O2 2 I2 + 2 H2O

Iodwasserstofflösungen färben sich deshalb früher oder später braun. Bei Lichtzutritt beschleunigt sich diese Reaktion.

Wässrige Iodwasserstofflösungen verhalten sich sauer ("Iodwasserstoffsäure") und bilden mit Metallen Iodide (unter Entwicklung von Wasserstoff).

Iodwasserstoff kann im Labor entweder durch Einwirken von Wasser auf Phosphortriiodid(1) erfolgen, oder durch Einleiten von Schwefelwasserstoff in eine wässrige Iodaufschlämmung:

PI3 + 3H2O H3PO3 + 3HI
I2 + H2S 2HI + 1/8 S8

Eine Darstellung aus Iodiden und konz. Schwefelsäure kommt nicht in Frage, da die Schwefelsäure das Iodid zu Iod oxidieren würde. Technisch wird Iodwasserstoff allerdings aus den Elementen mit Hilfe eines Platinschwamms bei 500°C als Katalysator gewonnen.



(1) Da Phosphor und Iod sehr leicht zu Phosphortriiodid reagieren ist es nicht notwendig PI3 als Substanz einzusetzen. Es genügt, eine Lösung von Iod in wässriger Iodwasserstoffsäure auf roten Phosphor tropfen zu lassen.



Last Update: 2013-08-08