Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Calciumfluorid

Autor: Hans Lohninger

Flussspat kann in Abhängigkeit der Verunreinigungen alle Farben von violett über rosa und gelb bis grün und blau annehmen. Nur sehr reiner Flussspat ist farblos. Foto: Wikimedia Commons, user Rob Lavinsky

Calciumfluorid, CaF2, kommt als Fluorit (Flussspat) in der Natur vor, wobei die größten Förderländer Mexiko, Indien, China und Südafrika sind. Calciumfluorid ist farblos, tritt aber in der Natur nur selten farblos auf, da meist Spuren von eingelagerten Fremdatomen (Sauerstoff, Samarium, Eisen, Cer, Yttrium) für eine sehr deutliche Färbung sorgen. Im UV-Licht weist Flussspat eine deutliche Fluoreszenz auf, deren Farbe von den eingelagtern Fremdatomen abhängt. Unabhängig von der Kristallfarbe ist die Strichfarbe von Fluorit immer weiß.

Flussspat ist auch ein Referenzmineral für die Mohs'sche Härteskala (Mohs-Härte 4).

Das Kristallgitter von Calciumfluorid (das sog. Fluorit-Gitter) ist weit verbreitet. Die Calciumionen sitzen dabei auf einem kubisch-flächenzentrierten Gitter, während die Fluoridionen in den Tetraederlücken sitzen. Die Tetraederlücken befinden sich jeweils im Zentrum der acht Teilwürfel, die man erhält, wenn man den Calcium-Elementarwürfel in alle drei Koordinatenrichtungen halbiert. Durch diese Anordnung ist jedes Calciumion von acht Fluoridionen umgeben, und jedes Fluoridion von vier Calciumionen.

Calciumfluorid entwickelt mit Schwefelsäure gasförmigen Fluorwasserstoff (Vorsicht, sehr giftig!) und wird deshalb zur Erzeugung von Flusssäure verwendet.

CaF2 + H2SO4 CaSO4 + 2 HF

Calciumfluorid wird bei metallurgischen Prozessen (z.B. bei der Herstellung von Magnesium-Legierungen) als Flussmittel eingesetzt.



Last Update: 2013-08-08