Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial.... |
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Siehe auch: Phosphor, Antimon, Periodensystem der Elemente, Indiumgalliumarsenid, Arsentrioxid (Arsenik) | |||
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ArsenAutor: H. Lohninger
GeschichteArsenverbindungen waren schon im Altertum bekannt, elementares Arsen wurde erstmals um 1250 herum von Albertus Magnus hegestellt (durch Reduktion von Arsenik mit Kohle). Arsen, dessen wasserlöslichen Salze stark giftig sind, hat eine wechselvolle Geschichte als Medikament und als Gift. So wurde Arsen Anfang des 19. Jahrhunderts als Asthmamittel eingesetzt. Gleichzeitig gibt es viele Mordfälle die auf Arsen zurückzuführen sind. Eine der weitreichendsten Arsenvergiftungen fand 1900 in Manchester statt, bei der mit Arsen vergiftetes Bier zum Tod von 70 Menschen führte (das Bier wurde nicht absichtlich vergiftet; das Arsen stammte aus arsenhaltiger Schwefelsäure, die bei der Produktion eingesetzt wurde).
Vorkommen und DarstellungObwohl Arsen auch gediegen in der Natur vorkommt, sind seine Haupterze meist Sulfide und Arsenide. Die wichtigsten Mineralien sind Arsenkies, FeAsS, Glanzcobalt, CoAsS, Arsennickelkies, NiAsS, Arsenikalkies, FeAs2, Realgar, As4S4 und Auripigment, As2S3.Die technische Darstellung von Arsen erfolgt durch Erhitzen von Arsenkies oder Arsenikalkies unter Luftabschluss auf 700°C. Dabei sublimiert das freigesetzte Arsen:
FeAsS
EigenschaftenArsen ist monoisotop (75As) und kommt in mehreren Modifikationen vor, von denen gelbes Arsen und graues Arsen die wichtigsten sind. Gelbes Arsen, As4, ist ein Nichtleiter und erhält man durch Abschrecken von Arsendampf mit z.B. flüssigem Stickstoff. Gelbes Arsen ähnelt in seinen Eigenschaften weißem Phosphor, ist aber bei Zimmertemperatur nicht beständig und geht in graues Arsen über, das als Halbmetall gesehen wird. Graues Arsen ist sehr spröde und oxidiert beim Erhitzen an der Luft leicht zu Arsenik (Arsentrioxid, As2O3). Der dabei auftretende Geruch nach Knoblauch stammt aber nicht von Arsenik sondern von Spuren von Arsan, AsH3.Elementares Arsen und schwerlösliche Arsenverbindungen sind nahezu ungiftig, während leicht resorbierbare Arsenverbindungen (wie z.B. Arsentrioxid oder Arsan, AsH3) stark giftig sind. Verwendung
Arsen wird in diversen Legierungen eingesetzt und in der Halbleiterindustrie zur Produktion von III-V-Halbleitern, wie z.B. Galliumarsenid, GaAs, Indiumarsenid, InAs, oder Indiumgalliumarsenid, InGaAs. Arsenverbindungen dienten früher als Unkrautbekämpfungsmittel und als Holzschutzmittel. Sie wurden bis in die 1950er Jahre auch zur Verhinderung der Fäulnis von Tapeten eingesetzt.
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