Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial.... |
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Siehe auch: Germanium, Blei, Periodensystem der Elemente, Zinntetrachlorid | |||
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ZinnAutor: H. Lohninger
GeschichteZinn ist seit dem Altertum bekannt. So ist Bronze (eine Legierung aus Kupfer und Zinn) bereits 3500 v.Chr. in Mesopotamien bekannt. Funde von Zinngegenständen in China und Japan sind fast 4000 Jahre alt.Vorkommen und GewinnungZinn findet sich in der Natur nur selten gediegen. Die wichtigsten Zinnerze sind Kassiterit (Zinnstein, SnO2) und Stannit (Zinnkies, Cu2FeSnS4). Sie kommen u.a. in China, Peru, Malaysia, Bolivien und Indonesien vor.Die Gewinnung von elementarem Zinn aus Zinnstein erfolgt durch Reduktion mit Koks in Schachtöfen. Vorher wird der Zinnstein geröstet, sodass Verunreinigungen (vor allem Schwefel und Arsen entweichen): SnO2 + 2 C Sn + 2 CO Die Wiedergewinnung von Zinn aus Weißblech (verzinntes Eisenblech) stellt inzwischen ebenfalls eine wichtige Quelle zur Erzeugung von elementarem Zinn dar und erfolgt elektrolytisch.Eigenschaften
Bedingt durch die gute Dehnbarkeit lässt sich Zinn in bis zu 20 µm dünne Folien auswalzen ("Stanniol"). Stanniol wurde allerdings inzwischen durch das billigere Aluminium ersetzt, obwohl sich der Begriff umgangssprachlich auch für Alufolien gehalten hat. Verbiegt man β-Zinnstangen, so tritt ein charakteristisches Geräusch auf, das durch die Reibung der einzelnen Zinnkristalle aneinander entsteht. Man nennt diese Geräusch auch Zinngeschrei. Zinngeschrei tritt nur bei reinem Zinn auf. Zinn wird durch schwache Säuren und Basen nicht angegriffen. In starken Säuren löst es sich unter Wasserstoffentwicklung zu Sn(II)-Salzen, in starken Laugen entstehen ebenfalls unter Wasserstoffentwicklung Stannate. VerwendungZinn wird in einer Vielzahl von Legierungen eingesetzt, darunter Bronze (Cu-Sn), Letternmetall (Pb-Sn-Sb), Weichlot (Sn-Pb), Phosphorbronze (Cu-Sn-P) oder Lagermetalle (Pb-Sn-Sb-Cu).
Zinn wird in der Glasindustrie zur Produktion von Fensterglas eingesetzt. Dabei schwimmt das Glas auf spiegelglattem, geschmolzenem Zinn ("Floatglas"). Weiters wird es zum Verzinnen von Blechdosen verwendet (Weißblech).
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