Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Technetium

Autor: H. Lohninger

Ordnungszahl 43
Symbol Tc
CAS-Nr. 7440-26-8
Atomgewicht [98]
Elektronenkonfiguration [Kr] 4d5 5s2
Schmelzpunkt 2157 °C
Siedepunkt 4265 °C
Dichte 11.5 g/cm3
Quellen: Enghag 2004 , Wieser 2011
Geschichte
Technetium, das auf der Basis des Periodensystems als Mitglied der Mangangruppe vorhergesagt worden ist (Ordnungszahl 43), konnte lange nicht entdeckt werden, da man nicht wusste, dass es von Technetium keine stabilen Isotope gibt. Erst 1937 konnten E.G. Segrè und C. Perrier das Element 43 in einer Molybdänprobe, die einige Monate lang mit Deuteronen, 2H, beschossen worden war, Technetium nachzuweisen. Die Probe enthielt etliche Isotope von Technetium, die allesamt radioaktiv waren und bis auf Tc-99 eine kurze Halbwertszeit aufwiesen.

Vorkommen

Nach der erstmaligen künstlichen Erzeugung von Technetium wurde fieberhaft nach natürlichen Technetiumvorkommen gesucht. Erst 1955 konnten Spuren von Tc-98 in Columbit nachgewiesen werden; 1961 wurde dann erstmals Technetium aus Pechblende im Nanogramm-Maßstab hergestellt. Technetium fällt in nennenswerten Mengen in radioaktivem Abfall von Kernkraftwerken an, so dass man die auf der Erde vorhandene Gesamtmenge an Technetium auf etwa 80 bis 100 Tonnen schätzt.

Von Technetium kennt man 22 Isotope, von denen folgende Isotope die größten Halbwertszeiten aufweisen: 97Tc: 2.6 x 106 Jahre, 98Tc: 4.2 x 106 Jahre und 99Tc mit 2.1 x 105 Jahren. Das aus Anwendungssicht bei weitem wichtigste Isotop ist 99mTc (m steht für ein Kernisomer, das einen metastabilen Zustand aufweist), das eine Halbwertszeit von 6.01 Stunden aufweist und in der Medizin eingesetzt wird. 99mTc geht durch Aussendung eines Gammaquants in den Grundzustand 99Tc über. Die Gammastrahlung wird für medizinische Zwecke ausgenützt.

Eigenschaften

Technetium ist ein silbrig weißes, radioaktives Element, das in seinen chemischen Eigenschaften mehr dem Rhenium gleicht als dem Mangan. An feuchter Luft läuft metallisches Technetium an, es löst sich in oxidierenden Säuren, nicht jedoch in Salzsäure oder Flusssäure. Reines Technetium wird unterhalb von 7.7 K supraleitend (kleinste Verunreinigungen erhöhen die Sprungtemperatur allerdings auf 11.2 K).



Last Update: 2013-08-08