Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Praseodym

Autor: H. Lohninger

Ordnungszahl 59
Symbol Pr
CAS-Nr. 7440-10-0
Atomgewicht 140.90765 amu
Elektronenkonfiguration [Xe] 4f3 6s2
Schmelzpunkt 931 °C
Siedepunkt 3520 °C
Dichte 6.773 g/cm3
Quellen: Enghag 2004 , Wieser 2011
Geschichte
Praseodym blieb lange Zeit unentdeckt, da die chemische Abtrennung von anderen Elementen schwierig ist. Carl Gustav Mosander konnte um 1840 herum die Oxide von Cer und Lanthan aus Ceriterde abtrennen, der übrig bleibende Rest wurde "Didymiumoxid" genannt. Nachdem Lecoq de Boisbaudran 1879 Samariumoxid aus Didymiumoxid abtrennen konnte, gelang es Carl Auer von Welsbach 1885 aus Didymiumoxid die Oxide von Praseodym und Neodym zu gewinnen.
Vorkommen
Praseodym kommt in geringen Konzentrationen in der Erdkruste vor (9.2 ppm). In den Mineralien Monazit und Bastnäsit tritt es als Nebenmenge (im unteren Prozentbereich) auf. Diese Mineralien stellen auch die wichtigsten Quellen für die Gewinnung von Praseodym dar.
Herstellung und Gewinnung
Elementares Praseodym in einer Phiole unter Argon. Foto: Images of the Elements
Die früher verwendete fraktionierte Kristallisation zur Gewinnung und Reinigung von Praseodymsalzen (meist Chloride und Fluoride) ist weitgehend durch Ionenaustausch- und Flüssig-Flüssig-Extraktion ersetzt worden, wobei letztere technische Bedeutung erlangt hat. Metallisches Praseodym wird entweder durch Schmelzflusselektrolyse von Praseodymoxid (Lösung in einer Schmelze aus Praseodymfluorid und Lithiumfluorid) oder durch Reduktion des Oxids mit Calcium hergestellt.
Eigenschaften
Praseodym ist ein weiches, silbrig glänzendes Metall, das gut formbar ist. An feuchter Luft korrodiert Praseodym und entwickelt einen grünlich-gelben Oxidfilm. Praseodym ist leicht giftig (Verdacht auf Leberschädigung). Praseodym tritt drei- und vierwertig auf, die dreiwertigen Ionen sind gelbgrün, die vierwertigen farblos.
Verwendung
Praseodym wird u.a. in Legierungen mit Cobalt und Eisen zu sehr starken Dauermagneten verarbeitet. Es färbt Glas gelb bis grün und wird z.B. in Schutzgläsern für Hochofen- und Schweißarbeiten eingesetzt, da es in Kombination mit Neodym Infrarotstrahlung sehr stark absorbiert. Praseodym wird als Nebenbestandteil (ca. 4%) in pyrophoren Legierungen z.B. in Feuerzeugen eingesetzt.



Last Update: 2013-08-08