Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Kaliumdichromat

Autor: Hans Lohninger

Formel K2Cr2O7
CAS-Nr. 7778-50-9
Molekulargewicht (1) 294.182 amu
Schmelzpunkt 398 °C
Siedepunkt Zersetzung bei ca. 500°C
Dichte 2.676 g/cm3

Kaliumdichromat, K2Cr2O7, bildet orange-rote, wasserfreie Kristalle, die sich durch Umkristallisieren sehr rein herstellen lassen. Kaliumdichromat weist in saurem Milieu eine sehr starke Oxidationswirkung auf und wird deshalb in vielen organischen Oxidationsreaktionen, zur Titration (Dichromatometrie) und zum Reinigen von Glasgeräten(1) eingesetzt.

Kaliumdichromat kann im Labor durch Zusammenschmelzen von Kaliumnitrat und Chrom(III)oxid gewonnen werden:

2 KNO3 + Cr2O3 K2Cr2O7 + 2 NO

Eine wässrige Kaliumdichromatlösung ist praktisch unbegrenzt haltbar und wird in der chemischen Analytik auch als Urtitersubstanz eingesetzt. Das Dichromatanion Cr2O72- steht in wässriger Lösung mit HCrO4- und CrO42- im Gleichgewicht. Blei-, Silber- und Bariumionen bilden deshalb mit Dichromatlösung unlösliche Chromatniederschläge (und nicht etwa Dichromate).



(1) Rührt man Kaliumdichromat in konzentrierte Schwefelsäure, so erhält man Chromschwefelsäure, die man im Labor zum Reinigen von Glasgeräten einsetzt (sehr stark oxidierende und ätzende Wirkung). Man sollte allerdings den Einsatz von Chromschwefelsäure tunlichst vermeiden, da sich in Chromschwefelsäure das stark kanzerogene Chromtrioxid bildet und es meist geeignete Detergentiengemische gibt (speziell für den Laborbedarf zusammengesetzt), die gefahrlos verwendet werden können und eine deutlich geringere Umweltbelastung darstellen. Zur Entsorgung muss Chromschwefelsäure in viel kaltes Wasser gerührt und dann mit Ethanol versetzt werden. Durch das Ethanol wird das vorhandene höherwertige Chrom zu ungefährlichem dreiwertigem Chrom reduziert.



Last Update: 2013-08-08