Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Kaliumchlorid

Autor: Hans Lohninger

CAS-Nr.7447-40-7
FormelKCl
Molmasse74.55 g/mol
Schmelzpunkt771 °C
Siedepunkt1500 °C (Sublimation)
Dichte1.987 g/cm3
Brechungsindex1.4903
Löslichkeit in Wasser
 [0°C]
 [100°C]

281 g/L
562 g/L

Kaliumchlorid, KCl, ist mit Abstand das wichtigste Kaliumsalz. Es wird als Düngemittel im Megatonnenmaßstab eingesetzt. In der Natur kommt es als Sylvin in Lagerstätten in Deutschland, Kanada, China und Russland vor. Kaliumchlorid kommt nicht nur gediegen als Sylvin vor, sondern auch als Carnallit, KClMgCl26H2O, Sylvinit, KClNaCl, und Kainit, KClMgSO43H2O, vor.

Kaliumchlorid wird technisch aus den natürlichen Vorkommen durch Auswaschen und Auskristallisieren gewonnen. Im Labor kann man es durch Neutralisation von Kalilauge mit Salzsäure herstellen:

KOH + HCl KCl + H2O

Kaliumchlorid kristallisiert aus wässriger Lösung in Würfelform (NaCl-Struktur). Es schmilzt bei 772°C und verdampft bei 1500°C unter Bildung eines (KCl)n-Dampfes (mit n = 1 bis 3).

Kaliumchlorid ist der Ausgangsstoff für sehr viele Kaliumverbindungen und ist für Lebensmittel ohne Höchstmengenbeschränkung zugelassen (E508). Als Lebensmittelzusatzstoff dient es hauptsächlich als Geschmacksverstärker in Würzmischungen und Fertiggerichten.

Der Löwenanteil des eingesetzten Kaliumchlorids findet sich aber in kaliumhaltigen Düngemitteln. Kalium ist für Pflanzen ein essentielles Element, das in der Natur oft nur schlecht zugänglich ist (da die häufig vorhandenen Kaliumsilikate von den Pflanzen nicht genutzt werden können).

So wurde schon 1929 der weltweit erste Volldünger unter dem Markennamen Nitrophoska auf den Markt gebracht. Nitrophoska besteht aus Kaliumnitrat, Ammoniumsulfat und Diammoniumhydrogenphosphat.



Last Update: 2013-08-08