Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Kryolith

Autor: Hans Lohninger

Kryolith, Na3AlF6 (andere Bezeichnungen: Natriumaluminiumfluorid oder Natriumhexafluoroaluminat), ist ein selten volkommendes, durchscheinend weißes Mineral, das durch Verunreiningungen auch gelb, braun/schwarz und rötlich sein kann. Kryolith wurde ursprünglich in Grönland entdeckt und abgebaut, inzwischen ist die Lagerstätte in Grönland aber erschöpft.

Kryolith ist giftig und löst sich wenig in Wasser (4 g/L bei 20°C) und vollständig in konzentrierter Schwefelsäure. In Salzsäure ist Kryolith unlöslich. Bei längerem Umgang mit Kryolith kann es zu Schädigung der Knochen und Zähne kommen. Beim Erhitzen gibt Kryolith giftigen Fluorwasserstoff ab.

Da Kryolith ein technisch wichtiges Mineral ist (geschmolzener Kryolith dient bei der Gewinnung von Aluminium als Lösungsmittel für Aluminiumoxid) und die natürlichen Vorkommen zu gering bzw. erschöpft sind, stellt man Kryolith für die Aluminiumproduktion künstlich her:

6 NH3 + H2SiF6 + 2 H2O 6 NH4F + SiO2
6 NH4F + 3 NaOH + Al(OH)3 Na3AlF6 + 6 NH3 + 6 H2O

Kryolith wird zudem in der Glasindustrie für die Herstellung milchiger Gläser eingesetzt.



Last Update: 2013-08-08