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Home Übergangselemente Kupfergruppe Kupfer Kupfer(I)oxid | |||||||||||||
Siehe auch: Kupfer(II)oxid, Kupfer | |||||||||||||
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Kupfer(I)oxidAutor: Hans Lohninger
An feuchter Luft oxidiert Kupfer(I)oxid langsam zu Kupfer(II)oxid. Cu2O ist unlöslich in Wasser, wird aber in einer wässrigen Ammoniaklösung und in Salzsäure gelöst. In verdünnter Schwefelsäure erfolgt eine Disproportionierung zu Kupfer(II)sulfat und metallischem Kupfer: Cu2O + H2SO4 CuSO4 + Cu + H2O
HerstellungKupfer(I)oxid kann durch Glühen einer stöchiometrischen Mischung von Kupfer(II)oxid mit Kupferpulver in einer Inertgas-Atmosphäre dargestellt werden:CuO + Cu 2 Cu2O Nasschemisch kann man Kupfer(I)oxid durch Fällung von Kupfer(I)-Salzlösungen mit Natronlauge erzeugen.2 CuCl + 2 NaOH Cu2O + 2 NaCl + H2O Dabei entsteht zuerst ein gelber Niederschlag von Cu2O, der durch Erwärmen in das grobkörnigere rote Cu2O übergeht. Diese alkalische Fällung ist auch das Prinzip des Zuckernachweises nach Fehling (Fehling'sche Probe). Dabei wird der alkalische Komplex von Kupfer(II)sulfat und Kalium-Natrium-Tartrat ("Fehling'sche Lösung") durch Zucker mit freien Aldehydgruppen (sog. "reduzierende Zucker" wie z.B. Glucose oder Fructose, nicht jedoch Saccharose) reduziert. Das einwertige Kupfer reagiert dann mit der Alkalilauge und fällt als rotes Kupfer(I)oxid aus. AnwendungDas wichtigste Anwendungsgebiet von Kupfer(I)oxid ist der Einsatz als Anti-Fouling-Anstrich für Boote. Weiters wird es als Fungizid für Saatgut eingesetzt. Kupfer(I)oxid ist halbleitend (Bandabstand 2 eV) und wurde in Gleichrichtern (Kupferoxydul-Gleichrichter) bis in die 1950er Jahre eingesetzt. |