Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Eisenphosphat

Autor: Hans Lohninger

Eisen(II)phosphat

CAS-Nr.10028-23-6
FormelFe3(PO4)28 H2O
Molmasse501.66 amu
Dichte2.58 g/cm3

Eisen(II)phosphat ist ein grau-blaues Pulver, das in Wasser unlöslich ist, sich aber in Mineralsäuren gut löst. In der Natur kommt Eisen(II)phosphat als Vivianit vor.

Die Darstellung von Eisen(II)phosphat ist durch Fällung mit Natriumphosphat aus einer Eisen(II)sulfatlösung möglich:

3 FeSO4 + 2 Na3PO4 Fe3(PO4)2 + 3 Na2SO4

Nach dem selben Reaktionsschema werden in Kläranlagen die löslichen Phosphate gefällt und aus dem Abwasser entfernt (alternativ ist auch die Fällung mit Eisen(III)chlorid möglich, die Phosphate werden dann als Eisen(III)phosphat gefällt, siehe unten).

Eisen(II)phosphat ist eines der Schüßlersalze ("Ferrum Phosphoricum"), die in der alternativen Medizin eingesetzt werden.

Eisen(III)phosphat

CAS-Nr.10045-86-0
FormelFePO42 H2O
Molmasse186.85
Schmelzpunkt500 °C (Zersetzung)
Dichte2.74 g/cm3

Eisen(III)phosphat bildet gelblich-braune Kristalle, die sich beim Erwärmen auf 500°C zu Fe2O3 zersetzen. Eisen(III)phosphat ist unlöslich in kaltem Wasser und etwas löslich (6.7 g/L) in kochendem Wasser.

Die Darstellung von Eisen(III)phosphat erfolgt durch Umsetzung von Eisenhydroxid mit Phosphorsäure:

Fe(OH)3 + H3PO4 FePO4 + 3 H2O

Eisen(III)phosphat eignet sich hervorragend als Schneckengift (Molluskizid), da es den Calcium-Metabolismus im Verdauungstrakt der Schnecken stört, für andere Lebewesen aber nur wenig giftig oder ungiftig ist. Eisen(III)phosphat wird zusammen mit Lock- und Fraßstoffen in kleine Pellets gepresst, die die Schnecken fressen. Unmittelbar nach der Einnahme hören die Schnecken zu fressen auf, ziehen sich in ihre Verstecke zurück und sterben nach drei bis sechs Tagen. Eisen(III)phosphat ist das einzige Schneckengift, das für den biologischen Landbau zugelassen ist.



Last Update: 2013-08-08