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CalciumsulfatAutor: Hans Lohninger
Calciumsulfat, CaSO4, ist eine wichtige Labor- und Industriechemikalie, die speziell in der Bauindustrie einen umfangreichen Anwendungsbereich findet. In der Natur findet es sich in verschiedenen Formen, die sich durch den Kristallwassergehalt unterscheiden: Gips (CaSO4·2H2O), das Hemihydrat ("gebrannter Gips", CaSO4·1/2H2O) und das Anhydrit (wasserfreier Gips). Das Anhydrit ist trotz seines Namens nicht immer frei von Wasser, sein Wassergehalt variiert zwischen 0 und 0.05 Molprozent. Die Hauptquellen für Calciumsulfat sind einerseits natürliche Vorkommen (Gips und wenig Anhydrit) und andererseits als Nebenprodukt bei der Rauchgasentschwefelung. Die weltweite Produktion von Gips liegt in der Größenordnung von 100 Mill. Tonnen/Jahr. Eigenschaften
Alkali- und Erdalkalielemente bilden mit Calciumsulfat Doppel- und Dreifachsalze, z.B. CaSO4K2SO4H2O, oder 2CaSO4MgSO4K2SO42H2O. Dehydratation von GipsErhitzt man Gips auf 80 bis 180°C, so verliert er zunehmend mehr Wasser, so dass zuerst das Hemihydrat und später Anhydrit entsteht:
CaSO4·2H2O + Wärme CaSO4·½H2O + 1½H2O (g) Abhängig von der Luftfeuchtigkeit während der Kalzinierung kann die Struktur des Hemihydrats entweder grob-kristallin (Baugips unter feuchten Bedingungen) oder fein-kristallin (Stuckgips unter trockenen Bedingungen). Oberhalb von 180°C bildet sich Anhydrit (zuerst γ-Anhydrit, und dann bis 800 °C β-Anhydrit). Bei Temperaturen zwischen 800 und 1000°C zersetzt sich Calciumsulfat teilweise in Calciumoxid und Schwefeltrioxid (CaSO4 CaO + SO3), so dass der entstehende Gips ca 10% CaO enthält ("Estrichgips"). Estrichgips ist im Gegensatz zu Stuckgips nach dem Abbinden wasserfest.
Mischt man gebrannten Gips mit Wasser, so bildet sich schnell wieder das bevorzugte Dihydrat, das ein Netzwerk aus Calciumsulfatkristallen erzeugt, das letztendlich eine feste, genau an die Form angepasste Masse erzeugt. Diese Rehydratation ist exotherm (Gips wird beim Abbinden warm).
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