Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial.... |
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HydrazinAutor: Hans Lohninger
Hydrazin, N2H4, ist eine farblose, ölige, schwach nach Ammoniak riechende, giftige Flüssigkeit, deren Flüchtigkeit mit Wasser vergleichbar ist. Kommerzielles Hydrazin ist normalerweise Hydrazinhydrat, N2H4
Während Hydrazin bei höheren Temperaturen explosionsartig in Stickstoff und Ammoniak zerfällt, ist Hydrazinhydrat vergleichsweise beständig und kann in parafinierten Gefäßen jahrelang ohne Zersetzung aufbewahrt werden.
Hydrazin bildet mit Säuren Salze ("Hydraziniumsalze"), die je nach Stärke der Säure entweder N2H5+ oder N2H62+-Ionen enthalten. Das bekannteste Hydraziniumsalz ist das Sulfat, N2H4 Hydrazin ist ein starkes Reduktionsmittel und reagiert mit Sauerstoff und anderen Oxidationsmitteln unter beträchtlicher Wärmeentwicklung. Hydrazin und seine Derivate werden deshalb als Raketentreibstoff verwendet (Oxidation mit Wasserstoffperoxid oder Distickstofftetroxid). Weiters werden Hydrazinderivate zur Produktion von Pharmaka und Herbiziden eingesetzt. Geringe Mengen von Hydrazin im Speisewasser von Dampferzeugern dienen als Korrosionsschutzmittel, da das Eisen(III)oxid zu hartem Fe3O4 reduziert wird.
HerstellungDie industrielle Herstellung von Hydrazin erfolgt nach dem Raschig-Verfahren durch Oxidation von Ammoniak mit Natriumhypochlorit:
HClO + NH3
N2H4 + 2 NH2Cl
Neben dem Raschig-Verfahren werden in der Industrie auch noch das Bayer-Verfahren (Oxidation mit Natriumhypochlorit und Bildung eines Ketazins durch Zusatz von Aceton; das Ketazin lässt bei 10 bar und 180°C zu Hydrazin hydrolysieren) und das Pechiney-Ugine-Kuhlmann-Verfahren (Oxidation des Ammoniaks mit Wasserstoffperoxid und Bildung eines Ketazins durch Zusatz von Methylethylketon) eingesetzt.
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