Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Cadmiumsulfid

Autor: Hans Lohninger

Cadmiumsulfid (CdS) existiert in zwei Modifikationen: Greenockit (Cadmiumblende) und Hawleyit, die sich in ihrer Kristallstruktur unterscheiden. Greenockit bildet hexagonale Kristalle mit Wurtzitstruktur, Hawleyit zeigt die Sphaleritstruktur (Zinkblende).

Hawleyit (kubisch) Greenockit (hexagonal)

Cadmiumsulfid ist ein direkter Halbleiter mit einer Bandlücke von Eg = 2.42 eV bei Zimmertemperatur. CdS wird in der Optoelektronik für fotoresistive und fotovoltaische Bauteile eingesetzt. Mischt man Cadmiumsulfid mit Zinksulfid, so zeigt sich Phosphoreszenz mit einer langen Nachleuchtdauer.

Cadmiumsulfid wurde schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts bis in die 1990er Jahre hinein als gelbes Pigment für Malerfarben und für Plastikprodukte verwendet, wurde dann aber von der EU wegen seiner Giftigkeit verboten (in Künstlerfarben ist CdS nach wie vor erlaubt)(1). Die Farbe des Pigments kann durch Zumischen von Cadmiumselenid und/oder Zinksulfid in den Bereichen grün-gelb bis rot verändert werden.



(1) Die EU stuft CdS als krebserregend ein, Cadmiumpigmente (z.B. Mischung aus Cadmium- und Zinksulfid) aber nicht! Grundsätzlich sollte also Vorsicht im Umgang mit Cadmiumsulfid-haltigen Materialien angebracht sein.



Last Update: 2013-08-08