Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Natriumbicarbonat (Natriumhydrogencarbonat, Speisesoda)

Autor: H. Lohninger

Natriumbicarbonat (NaHCO3), oder Natriumhydrogencarbonat, das auch unter der Bezeichnung Speisesoda oder Natron bekannt ist, ist eine wasserlösliche, weiße, kristalline Verbindung, die ebenso wie Natriumcarbonat leicht alkalisch schmeckt. Es kommt in vielen Mineralwasserquellen vor, und in natürlichen Lagerstätten in den USA. Es fällt hauptsächlich beim Solvay-Prozess an:

NaCl + NH3 + CO2 + H2O NaHCO3 + NH4Cl

Natriumbicarbonat gibt Kohlendioxid und Wasser ab, wenn man es mit Säuren versetzt:

NaHCO3 + HCl NaCl + H2O + CO2 (g)

Oberhalb von 70°C zerfällt es langsam zu Natriumcarbonat, Wasser und Kohlendioxid:

2 NaHCO3 Na2CO3 + H2O + CO2

Natriumbicarbonat oder Speisesoda ist als Lebensmittelzusatzstoff (E500) zugelassen und wird bei Sodbrennen und übersäuertem Magen zur Neutralisierung der überschüssigen Magensäure eingesetzt. Weiters wird es auch zur Absorption von Feuchtigkeit und schlechten Gerüchen verwendet. Zusätzlich kann eine Paste aus Speisesoda sehr effektiv zur Reinigung eingesetzt werden. Es wird ebenso in Zahnpasten eingesetzt.

Speisesoda wird in Kombination mit sauren Verbindungen wie z.B. Kaliumhydrogentartrat als Treibmittel beim Backen verwendet. Backpulver enthält neben Ammoniumhydrogencarbonat hauptsächlich NaHCO3. Zusätzlich enthält es Stärke und schwache Säuren wie z.B. Weinsäure. Die Säure reagiert mit dem Natriumbicarbonat und setzt CO2 frei, das den Teig aufgehen lässt und für die vielen kleinen Hohlräume in Kuchen und Brot verantwortlich ist.

Natriumbicarbonat wird auch als feuerhemmendes Mittel ("BC Pulver") in einigen Pulverlöschern eingesetzt.




Last Update: 2013-08-08