Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial.... |
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KaliumiodidAutor: Hans Lohninger
Kaliumiodid, KI, ist eine weiße, kristalline Substanz, die sich unter starker Abkühlung leicht in Wasser löst (Lösungsenthalpie ΔHsolv = +20.3 kJ/mol). KI ist die wichtigste iodhaltige Verbindung und wird weltweit im 10000-Tonnen Maßstab produziert. Kaliumiodid nimmt an der Luft im Laufe der Zeit eine gelblich braune Färbung an, da es zu Kaliumcarbonat und elementarem Iod oxidiert wird: 4 KI + 2 CO2 + O2 2 K2CO3 + 2 I2 Kaliumiodid kann im Labor aus Kaliumhydrogencarbonat und Iodwasserstoffsäure dargestellt werden. Industriell wird KI durch die Reaktion von Kalilauge mit elementarem Iod hergestellt. Dies führt zu einem Gemisch aus Kaliumiodid und Kaliumiodat (KIO3), welches anschließend durch Glühen mit Kohle zu Kaliumiodid reduziert wird:
6 KOH + 3 I2 5 KI + KIO3 + 3 H2O Kaliumiodid ("Iodtabletten") wird für den Fall eines nuklearen Unfalls vorsorglich eingenommen, damit die Schilddrüse kein radioaktives Iod-131 aufnehmen kann. Die Dosierung dieser Iodtabletten ist um den Faktor 1000 höher als der tägliche Bedarf eines Menschen. Menschen die älter als 45 Jahre sind, sollten die Iodtabletten nicht nehmen, da die Wahrscheinlichkeit einer dadurch ausgelösten Schilddrüsenüberfunktion (kann tödlich enden) größer ist als die Wahrscheinlichkeit an Schilddrüsenkrebs zu sterben.
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