Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Edelgase

Autor: Hans Lohninger

Edelgase sind chemische Elemente, die gasförmig und äußerst reaktionsträge sind. Die Reaktionsträgheit und die Tatsache, dass Edelgase einatomig sind, sind durch die vollständig gefüllten Atomorbitale bedingt. Zu den Edelgasen zählen Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon und Radon.

Bis auf Helium kommen die Edelgase in der Luft vor, Argon weist sogar einen Anteil von 1% auf und ist damit das bei weitem häufigste Edelgas. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zu den wichtigsten Eigenschaften der Edelgase:

  Dichte
[g/L]
Schmelzpunkt
[°C]
Siedpunkt
[°C]
Wärmeleitfähigkeit
[Wm-1K-1]
Helium 0.17847 -272.2 (bei 2.5 MPa) -268.93 0.1513
Neon 0.9000 -248.59 -246.08 0.0491
Argon 1.7839 -189.3 -185.8 0.01772
Krypton 3.7493 -157.36 -153.22 0.00949
Xenon 5.8971 -111.7 -108.0 0.00569
Radon 9.73 -71 -61.8 0.00364

Verwendung

Edelgase werden einerseits als Schutzgas beim Schweißen verwendet und andererseits in Gasentladungslampen ("Neonröhren") eingesetzt. In letzter Zeit ist hier speziell Xenon stark nachgefragt, da das Licht von Xenonhochdrucklampen annähernd dem Tageslicht entspricht und für Scheinwerfer in Autos verwendet wird.

Verbindungen

Obwohl die Edelgase sehr reaktionsträge sind, gibt es von den schwereren Edelgasen sehr wohl Verbindungen. So reagieren Krypton, Xenon und Radon mit Fluor, die entstehenden Edelgasfluoride bieten dann Ausgangspunkte für weitere Edelgasverbindungen. Viele dieser Edelgasverbindungen sind aber unter Normalbedingungen nicht stabil. Xenon(II)fluorid ist die einzige Edelgasverbindung, die (wenn auch in geringem Maße) technisch genutzt wird, und zwar als Oxidations- und Fluorierungsmittel in der organischen Chemie.

Weiters sind von den Edelgasen Clathrate (Einschlussverbindungen, z.B. Gashydrate) bekannt, die bei tiefen Temperaturen stabil sind, aber keine echten chemische Verbindungen darstellen.



Last Update: 2013-08-08