Anorganische Chemie ist eine frei verfügbare Einführung in die anorganische Chemie. Details zum Buch finden Sie im Editorial....


Borax

Autor: Hans Lohninger

Boraxkristalle. Ref.: Wikimedia Commons, user Aramgutang
Der Name Borax bezeichnet ganz allgemein Dinatriumtetraborate, die sich durch die Menge an Kristallwasser unterscheiden:

  • Borax Decahydrat(1), Na2B4O5(OH)48 H2O
  • Borax Pentahydrat(1), Kernit, Na2B4O6(OH)23 H2O
  • Wasserfreies Borax, Na2B4O7
Borax bildet weiche farblose/weiße Kristalle, die sich leicht in Wasser lösen und die an trockener Luft verwittern.

Erhitzt man Borax Decahydrat über 350°C, so verliert es sein Kristallwasser und bildet wasserfreies Borax. Geschmolzenes Borax (m.p. 743°C) bildet ein glasähnliche Perle, die Metalloxide leicht löst. Dabei entwickelt sich eine für das betreffende Metall charakteristische Farbe, die man in der analytischen Chemie zum Nachweis bestimmter Metalle einsetzt ("Boraxperle").

Borax lässt sich mit Hilfe von Salzsäure leicht in Borsäure überführen:

Na2B4O710H2O + 2 HCl 4 H3BO3 + 2 NaCl + 5 H2O

Das Decahydrat ist stabil genug um es als Primärstandard für die Säure-Base-Tritrimetrie einsetzen zu können.

Borax kommt in der Natur in Ablagerungen von Seen vor, die regelmäßig austrocknen (Kalifornien/USA, Türkei, Chile, Tibet/China, Rumänien). Der größte Boraxproduzent ist Kalifornien. Der Großteil der Weltproduktion von Borax geht in die Glas- und Keramikindustrie zur Herstellung keramischer Beschichtungen, optischer Gläser und von Laborgläsern).



(1) Die Bezeichnungen Decahydrat und Pentahydrat rühren von der Zusammenfassung von Strukturwasser und Kristallwasser, so dass sich in Summe die Formeln Na2B4O710 H2O und Na2B4O75 H2O ergeben.



Last Update: 2013-08-08